Die Mobilitätslinie für den Bielefelder Süden
Planung entlang der L756
Die Mobilitätslinie soll in Zukunft von der heutigen Endstation Senne bis in den Sennestädter Norden fahren. Die erste Planung, wie die StadtBahn entlang der L756 fahren soll, haben wir gemeinsam mit dem Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld optimiert. Herausgekommen sind eine verbesserte Radverkehrsführung und weniger betroffene Privatgrundstücke.
Online-Veranstaltung zur optimierten Planung entlang der L756 vom 9. Februar 2022:
Die Planung im Überblick
Straßen.NRW ist Baulastträger der L756, also Eigentümer der Straße. Für die Planung hat der Landesbetrieb folgende Planungsparamter vorgegeben:
Grundlage der Vorplanung war zum einen der Straßenquerschnitt: Dieser sollte 2-spurig in den Ortslagen von Senne (zwischen Friedhofstraße und Buschkampkreuzung) und Sennestadt (Eikelmannkreuzung bis Ramsbrockring) verlaufen, 4-spurig im Bereich des Autobahnabschnitts (Buschkampkreuzung bis Eikelmannkreuzung). Zudem wurde entlang der gesamten Strecke mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h geplant.
Neben diesen Grundlagen stand bei der Planung die bauliche Machbarkeit ebenso im Vordergrund wie der verkehrliche Nutzen und die Minimierung von Eingriffen.
Trassenlage
Entlang der gesamten L756 (Paderborner Straße/Brackweder Straße) wird die Mobilitätslinie auf eigener Trasse in nördlicher Seitenlage geplant.
Die StadtBahn-Trasse liegt von der Rosenhöhe kommend bereits in nördlicher Lage. In Sennestadt könnte die Trasse nach Norden in die Elbeallee abbiegen. Vorgabe war es, dass die StadtBahn unabhängig von der Autobahn in der nördlichen Lage geführt wird. Somit wird die Trasse insgesamt in nördlicher Lage geführt, sodass die StadtBahn unabhängiger vom übrigen Verkehr ist und die Fahrbahnen der Brackweder Straße und Paderborner Straße nicht kreuzen muss. Würde sie in Mittellage geführt, müsste sie die L756 insgesamt vier mal queren, sodass die Kreuzungen im Schnitt alle 5 Minuten für den restlichen Verkehr komplett gesperrt werden müssten. Die Leistungsfähigkeit der L756 wäre damit stark eingeschränkt. Der Platzbedarf im Verkehrsraum ist in den Varianten Seitenlage und Mittellage ähnlich groß.
Die Standortwahl für die Haltestellen richtet sich vor allem nach der baulichen Machbarkeit von Hochbahnsteigen. Weitere Kriterien sind die Fußwege in die Wohngebiete, zu Arbeitsstätten und zu zentralen Einkaufsmöglichkeiten. Momentan sind in der Planung entlang der L756 folgende Haltestellen berücksichtigt:
- Friedhofstraße
- Bretonische Straße
- Ebberghöhe
- Feuerbachweg
- Buschkampkreuzung
- Kamphof (optional)
- Industriestraße
- Hans Christian Andersen Schule
- Kreuzkirche
Die Hochbahnsteige entlang der L756 werden voraussichtlich als Seitenbahnsteige, rechts und links der StadtBahn-Trasse umgesetzt werden. Seitenbahnsteige beanspruchen nämlich bei einer Stadtbahntrasse in Seitenlage weniger Querschnittsbreite.
Optisch unterscheiden sich die neuen Hochbahnsteige deutlich von ihren Vorgängern. Das folgende Bild zeigt ein Beispiel einer solchen neuen Haltestelle (Marktstraße), im Unterschied zu den Haltestellen entlang der L756 allerdings mit Mittelbahnsteig.
Zwischen moBiel, Straßen.NRW und der Stadt Bielefeld besteht Einigkeit darüber, die heute vierspurige L756 in den Ortslagen Senne-Buschkamp und Sennestadt auf eine zweispurige Fahrbahn mit neuen Radverkehrsanlagen umzubauen. Im Zulauf zu den Autobahnauffahrten der A2 im Teilabschnitt der L756 zwischen Buschkampstraße und der Eikelmann-Kreuzung bleibt die L756 vierspurig.
Das Ergebnis der in 2021 optimierten Planung an der L756 sind eine bessere Radverkehsführung sowie weniger Betroffenheit von Privatgrundstücken. Durch diese Anpassungen ergeben sich folgende Planungen im Straßenraum:
Zielquerschnitt mit Zweirichtungsradweg auf nördlicher Seite und einem kombinierten Geh-/Radweg auf südlicher Seite:
- Abschnitt zwischen Friedhofstraße bis Spiegelsberger Weg
- Abschnitt zwischen Feuerbachweg bis Buschkampkreuzung
- Abschnitt zwischen Eikelmannkreuzung und Sennestadtring
Zielquerschnitt mit kombinierten Geh-/Radweg an Engstellen
- Abschnitt zwischen Spiegelsberger Weg bis Feuerbachweg:
Insgesamt wurden bei der Planung 14 Kreuzungen und Einmündungen angepasst und dabei verschiedene Optionen geprüft. Alle Rechtsabbieger in Richtung Brackwede bekommen künftig eine eigene Rechtsabbiegespur.
Während der optimierten Vorplanung sind in Senne die folgenden Kreuzungen erneut untersucht worden:
Bretonische Straße
Feuerbachweg/ Hafnerweg
Spiegelsberger Weg
Das Linksabbiegen stadteinwärts in die Bretonische Straße soll wieder ermöglicht werden. Ob zukünftig stadtauswärts links in den Hafnerweg und stadteinwärts rechts in den Spiegelsberger Weg abgewogen werden kann, wird noch in der Detailplanung geprüft. Das Linksabbiegen stadteinwärts in den Hafnerweg soll zukünftig nicht mehr ermöglicht sein, um die Betroffenheit privater Grundstücke zu mindern.
In Sennestadt wurden folgende Kreuzungen angepasst:
Am Sennestadtring kann nach dem aktuellen Stand der Planungen künftig in beide Richtungen auf die L756 abgebogen werden. Rechtsabbieger:innen bekommen stadteinwärts, in Richtung Brackwede, eine eigene Abbiegespur. Zudem sollen neue, oberirdische Fußgänger-Querungen der L756 möglich sein.
Der Sennestadtring kann so verkürzt werden und die Fläche um den Teich herum für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen sowie eine neue Uferpromenade genutzt werden.
Westlich der zukünftige Einmündung des Sennestadtrings soll die Haltestelle Kreuzkirche mit einem Bus-Verknüpfungspunkt ausgestattet werden. Die Planung dieses neuralgischen Punktes befindet sich zur Zeit noch in der Abstimmung. Die Führung des Jadeweges sowie der Supermarkt-Parkplatz bleiben voraussichtlich unberührt.
Der Ramsbrockring wird nach dem Stand der Abstimmungen zwischen der Stadt Bielefeld und Straßen.NRW als Kreisverkehr mit der L756 verbunden, sodass Abbiegebeziehungen in alle Richtungen bestehen und die Wege direkter und schneller werden. Die bestehende Brücke wird zurückgebaut.
Online-Veranstaltung zur optimierten Planung entlang der L756
9. Februar 2022
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